Der Begriff der Transformation ist in aller Munde. Spätestens seit der Entscheidung der Bundesregierung, das Zentrum für Europäische Transformation und Deutsche Einheit in Halle anzusiedeln, ist er auch aus der Kultur- und Wissenschaftslandschaft Sachsen-Anhalts nicht mehr wegzudenken. Der geplante Ausstieg aus der Braunkohleförderung und ‑verstromung trifft auf eine Aufbruchsbewegung im Land, die von der neuen Industriekulturstrategie der Landesregierung gefördert wird. Eine Verbindung der Begriffe Transformation und Industriekultur steht trotz der naheliegenden Verknüpfung in der Alltagspraxis noch aus. Mit der Tagung wird beabsichtigt, systematisch nach Schnittpunkten und Reibeflächen zwischen beiden Strömungen zu fragen: Industriekultur und Transformation – wie verhalten sich diese beiden großen Begriffe der Gegenwart zueinander?

Einbezogen sind historische, kunstwissenschaftliche, ethnologische und auch ökologische Perspektiven. In den Austausch treten Wissenschaftler:innen, Museumsfachleute und Engagierte aus den Bereichen Citizen Science und Vereinen.

Die Tagung wird organisiert vom Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e. V. und dem Institut für Landesgeschichte am Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt
in Kooperation mit dem Deutschen Chemie-Museum Merseburg und dem Museumsverband Sachsen-Anhalt e. V.

Veranstaltungsort:

Hochschule Merseburg
Eberhard-Leibnitz-Str. 2, 06217 Merseburg
Hauptgebäude, Hörsaal 4., Zugang über den Innenhof

Anmeldungen bitte bis zum 17. November 2023 per Mail an info@lhbsa.de
oder telefonisch unter: 0345 29 28 610

Bitte angeben: Teilnahme am 24. und/ oder 25.11. sowie Reservierungswunsch Abendessen am 24.11.

Anmeldegebühr Nicht-Mitglieder: 10 Euro (vor Ort zu zahlen)

Programm Freitag 24.11.2023

10:00 – 10:30 Uhr: Begrüßung und Einführung

Thomas Martin (Verfahrenstechnik, Hochschule Merseburg, Deutsches Chemie-Museum Merseburg)

Rhoda Riccius (Referentin Industriekultur, Staatskanzlei und Ministerium für Kultur Sachsen-Anhalt)

Jan Kellershohn (Institut für Landesgeschichte, Halle)

Christina May (Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e. V., Halle)

10:30 – 12:00 Uhr: Panel I: Transformation und Industriekultur – zum Verhältnis zweier Schlüs­selbegriffe

Moderation: Christina May

Dirk Schaal (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg): „Industriekultur – Transformati­on eines Begriffs“

Felix Schiedlowski/Janine Hauer (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg): „Transformati­onen – Industriekultur in Sachsen-Anhalt: sozial- und kulturanthropologische Perspektiven auf gegenwärtige Herausforderungen“

12:00 – 13:00 Uhr: Mittagspause

13:00 – 14:00 Uhr: Panel II: Transformation und Industriekultur – Netzwerk

Moderation: Jan Kellershohn

Carsten Krautz (Industriekultur Leipzig e. V., Leipzig): „Industriekultur – Ein möglicher Begriff innerhalb des Industriekultur Leipzig e. V.“

Thomas Fischer/Josepha Kirchner (Netzwerk

Industriekultur Sachsen-Anhalt, NIK): „NIK – Im­pulse zur industriekulturellen Vernetzung in Sachsen-Anhalt“

14:00- 14:15 Uhr: Kaffeepause

14:15 – 15:45 Uhr: Panel III: Transformation sam­meln und dokumentieren

Moderation: Luisa Töpel, Museumsverband Sachsen-Anhalt e. V.

Julia Witt (TU Berlin und Harzgerode): „Das Eisenwerk Meyer in Harzgerode im strukturellen Wandel zwischen Kaiserreich und Weimarer Republik“

Hajo Neumann (Technikmuseum Magdeburg): „Hat Hermann Gruson Transformation erfahren? Ein kurzer Marsch durch 170 Jahre Industriegeschichte in der Region Magdeburg“

Andreas Benz (TU Bergakademie Freiberg): „Transformation einer untergegangenen Welt – Der Modellbestand ,Industrieanlagen in der DDR‘ an der TU Bergakademie Freiberg“

15:45 – 16:00 Uhr: Pause

16:00 – 17:30 Uhr: Panel IV: Transformation sam­meln und dokumentieren

Moderation: Ortrun Vödisch (Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e. V.)

Judith Schief/Tobias Kühnel-Koschmieder (Deut­sche Bahn Stiftung gGmbH, Nürnberg): „Die Trans­formation der Deutschen Reichsbahn (DR) im Kontext des DB Museums Halle (Saale)“

Christian Marlow (Technikmuseum Magde­burg): „Die Sammlung des Technikmuseums Mag­deburg als Zeugnis des industriekulturellen Erbes Sachsen-Anhalts“

Roland Bissot (Technikmuseum Hugo Junkers Dessau): „Das Technikmuseum ,Hugo Jun­kers‘ Dessau, das etwas andere Museum“

17:30 – 18:00 Uhr: Snack-Pause

18:00 – 19:30 Uhr: Susanne Richter (Zweckver­band Sächsisches Industriemuseum): „Wie Museen in Sachsen die Chance der Kulturhauptstadt Chemnitz 2025 nutzen“

20:00 Uhr gemeinsames Abendessen (bitte anmel­den)

Programm Samstag 25.11.2023

09:00 – 11:00 Uhr: Panel IV: Transformation – Kultur/Natur

Moderation: Martin Baumert (DokMitt e. V., Leipzig)

Thorben Pieper (Ruhr-Universität Bochum): „Von Bitterfeld bis Zeitz – Altlasten(-sanierung) und Ökologische Großprojekte im Kontext der Transfor­mation Sachsen-Anhalts“

Janina Kleemann (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg): „Analyse des sozialökologischen Transformationspotentials des Leipziger Neuseen­lands“

Tobias Funk (Altes Schöpfwerk Vehlgast e. V.): „Altes Schöpfwerk Vehlgast – Eine technische Anlage als Kulturort”

11:00 – 11:15 Uhr: Kaffeepause

11:15 – 12:15 Uhr: Deutsches Chemie-Museum Merseburg

Führung mit Thomas Martin (Verfah­renstechnik, Hochschule Merseburg)

12:15 – 13:00 Uhr: Mittagspause

13:00 – 14:30 Uhr: Panel VI: Transformation der Bildräume

Moderation: John Palatini (Landesheimatbund Sachsen-Anhalt e. V.)

Dr. Christian Drobe (Masaryk University, Brno): „Postindustrialisierung und ostdeutsche Identitäten? Die Wendezeit in der Industriefotografie“

Thomas Kemnitz (HTW Berlin, Fachbereich Gestaltung und Kultur): „VIMUDEAP – Das Virtu­elle Museum der Toten Orte zwischen Heimatkunde und Weltgeschichte“

Zusammenfassung / Ausblick

ca. 14:30 Uhr Schluss

Rückfragen beantworten Dr. Jan Kellershohn (Institut für Landesgeschichte) und Dr. Christina May (Landesheimatbund Sachsen-Anhalt) gerne unter: jkellershohn@lda.stk.sachsen-anhalt.de und may@lhbsa.de