13.12. 2017
Liebe Leserinnen und Leser,
die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesheimatbundes Sachsen-Anhalt e.V. möchten sich bei Ihnen für die gute Zusammenarbeit im vergangenen Jahr bedanken.
Ein ereignisreiches Jahr liegt hinter uns. Gemeinsam haben wir viele schöne Veranstaltungen durchgeführt, haben uns zu anregenden Gesprächen getroffen, Erfahrungen ausgetauscht, Neues entdeckt, Bewährtes beibehalten. Wir sind Luthers Pfaden im Jahr des Reformationsjubiläums gefolgt, haben aber auch anlässlich des 100. Jahrestages der Oktoberrevolution gemeinsam erkundet, welche russischen Spuren sich in Sachsen-Anhalt finden lassen. Tagungen zu verschiedenen Themen haben uns neue Sichtweisen eröffnet, zum Beispiel auf das so genannte Tanzwunder von Cölbigk.
Aber auch im Landesheimatbund hat sich einiges geändert. Neue Mitarbeiter sind zum Team dazu gestoßen, langjährige haben es verlassen. Wir haben einen neuen Vorstand gewählt. Neue Mitglieder wollen uns bei unserer Arbeit unterstützen.
Nun sind wir gespannt, was das neue Jahr uns bringen wird.
Wir hoffen auf eine weitere gute und fruchtbare Zusammenarbeit! Wir wünschen Ihnen ein fröhliches Weihnachtsfest und alles Gute für das neue Jahr!
Ihr Team des Landesheimatbundes Sachsen-Anhalt e.V.
Inhalt dieser Ausgabe
- Im Fokus: Historische Keller als Kulturdenkmal des Jahres 2018
- Die nächsten Termine
- Aus unseren Mitgliedsvereinen
1. Im Fokus
Der Bund Heimat und Umwelt (BHU) hat für 2018 „Historische Keller“ als Kulturdenkmal des Jahres gewählt.
Keller wurden meist mit großem Aufwand erbaut und häufig nicht nur funktional, sondern auch dem Zeitgeschmack entsprechend gestaltet. Ihr Erbauen erforderte viel Fachwissen, damit die Bauten stabil und lange erhalten blieben. Keller erfüllten im Laufe der Zeit ganz unterschiedliche Funktionen. So dienten sie häufig zur Herstellung und Kühlung von Lebensmitteln. Keller unter Kirchen und Katakomben wurden für die Bestattung der Toten angelegt. Darüber hinaus hatten sie auch eine Schutzfunktion in Form von Bunkern und Luftschutzkellern.
Historische Keller sind gefährdete Kulturdenkmäler. Sie verschwinden aus der Erinnerung der Menschen und verfallen. Sie können durch den unterirdischen Druck, durch die Bodenbeschaffenheit und durch das Grundwasser zerstört werden. Dadurch ist die Erhaltung und Restaurierung bei diesen Denkmälern besonders kostenintensiv. Oft ist eine Umnutzung die einzige Möglichkeit, historische Keller zu erhalten. Sie werden u.a. für die Gastronomie, zur Lagerung, als Eventraum, als Museum oder sogar als Hotel genutzt.
Durch die Arbeit zahlreicher ehrenamtlicher Vereine und Privatpersonen mit Patenschaften, Öffentlichkeitsarbeit und Erhaltungsmaßnahmen kann dieses Erbe bewahrt werden. Der BHU ruft alle Bürgerinnen und Bürger dazu auf, zur Pflege und Vermittlung des Kulturerbes von Kellern beizutragen.
Am 16. und 17. Januar führt der BHU zum Thema "Historische Keller: entdecken - erforschen - vermitteln" im sächsischen Mittweida eine Tagung durch. Weitere Informationen und Anmeldung hier
Auch Sachsen-Anhalt hat zu diesem Thema Einiges zu bieten. Da gibt es die Höhlenwohnungen in Langenstein, den Eiskeller in Aschersleben, aber auch die Heimkehle im Südharzer Karstgebiet, die während der NS-Zeit als Rüstungsstandort betrieben wurde. Am bekanntesten ist sicher das weit verzweigte Netz von unterirdischen Gängen und Höhlen unter der Stadt Zeitz, die sich vor allem im Zentrum der Oberstadt sowie in den Verbindungsstraßen hangabwärts zu den ältesten Teilen von Zeitz im Brühl und um den Nicolaiplatz befinden.Diese können bei einer geführten Besichtigung erkundet werden.
Rudolf Drößler von der IG „Unterirdisches Zeitz“ e.V. beschreibt das Höhlensystem wie folgt: es besteht aus tonnenartigen, mit Natursteinen ausgemauerten Gewölben in unterschiedlichen Ausmaßen: in Breite und Höhe bis zu drei Metern und mehr, in der Länge von etwa 3 bis zu 30 Metern! An die rundbogigen Gewölbe schließen sich die eigentlichen Gänge an, entweder im gleichen Bodenniveau wie die „Vortonnen“ oder, sehr viel häufiger, über eine Treppe zur zweiten Etage unter der Erdoberfläche hinab. Um den Untergrund gut auszunutzen, ohne durch seine Stabilität der Gebäude darüber zu gefährden, hat man die stollenartigen, in den anstehenden Buntsandstein getriebenen Gangstrecken meist nicht viel mehr als einen Meter breit und nicht über zwei Meter hoch angelegt. Außerdem verlaufen sie oft kreuz und quer und sind in einigen Fällen in drei Stockwerken untereinander angeordnet. Dabei liegen sie häufig fünf bis acht Meter unter dem Straßenniveau oder sogar noch tiefer. In wohl jahrzehntelanger Arbeit haben die alten Zeitzer im schwachen Schein von Öllaternen die Gänge mit Hämmern, Schlägeln und Pickeln in den Buntsandstein gehauen.
2. Die nächsten Termine
Donnerstag, 14. Dezember 2017, 16 bis 17.30 Uhr, Präsentation des Tagungsbandes „Trinkkultur und Biergenuss in Sachsen-Anhalt“
Kupperkeller Wernigerode, Hotel am Anger, Breite Straße 92-94, 38855 Wernigerode
Anmeldung unter poege-alder@lhbsa.de
Donnerstag, 25. Januar 2018, 18 Uhr – So, 28. Januar 2018, 14 Uhr, Tage der Klostererfahrung
Kloster HuysburgAnmeldung unter info@lhbsa.de bzw. 0345-2928610,
weitere Informationen
3. Aus unseren Mitgliedsvereinen
Die Mansfelder Bergwerksbahn e.V. hat ihr neues Kursbuch für 2018 fertig gestellt.
Freitag, 15. Dezember 2017, 17 Uhr, Lesung im Advent: „Sangerhäuser Geschichten“
Verein für Geschichte von Sangerhausen und Umgebung e.V., Kaffeehaus Kolditz, Sangerhausen
weitere Informationen
Zum Schluss noch ein Tipp
Der neue Regionalkalender für 2018 "Eine Reise zwischen Saale und Unstrut" des Hallenser Landschaftsfotografen Matthias Melzer und des Merseburger WerbeTeams RiJo ist erschienen.
Er kann online unter www.kunstlichtspiel.de oder per mail unter druck@Werbeteam-RiJO.de bestellt werden.